Weil Dolibarr OpenSource ist und eine gute Basis bietet, habe ich angefangen es zu nutzen. Ich nutze parallel ein produktives System und ein Demo-System für Tests. Nach nun 4 Wochen Einrichtung am Abend ist meine Erfahrung wie bei allen anderen ERP-Systemen im OpenSoruce bereich auch: es ist ein ERP-System von Programmierern für Programmierer. Viele Dinge sind gut angedacht, dann zu gefühlt 50% im System für den Praxiseinsatz umgesetzt, den Rest muss der Benutzer programmieren. Dieser hat dann das Problem, dass die Hilfen auch wieder von den Programmieren erstellt sind, sodass diese ebenfalls nur in höchstens 50% der Fälle hilft. Die beste Lösung ist wie immer das Forum mit der Hoffnung, dass schon ein anderer das Problem hatte. Und diese Lösung kann er dann nur umsetzen, wenn Programmierkenntnisse vorhanden sind oder der Wille da ist, zusätzlich zur Einrichtung und Erlernung des neuen ERP-Systems auch gleich noch Code zu schreiben. Dieses Coding-Problem habe ich schon bei vielen anderen OpenSource-ERPs gesehen - alleine bei ERPnext handeln gefühlt 50% der Themen im Forum allein von der Installation des ERP, wohlgemerkt Installation und nicht Einrichtung. Die Installation war bei Dolibarr ein Kinderspiel hingegen, was ein riesen Pluspunkt ist den man nutzen sollte.
Da aus meiner Sicht der Begriff ERP/CRM einen gewissen Anspruch an Komplexität in Abbildung und Bedienung von Geschäftsprozessen darstellt, sollte man genau hier ansetzen und das vorhanden zu 100% umsetzen. Ganz getreu dem Motto: „KEEP IT SIMPLE“. Allein bei der Erstellung der normalen Geschäftsdokumente sind mir zahlreiche Stolperfallen begegne, und das Forum ist voll von solchen 50%-Themen.
Meine Frage an die Community lautet daher folgend:
Ich möchte gern eine „Germanized“-Version von Dolibarr entwickeln, ähnlich dem Plugin für WordPress, nur halt für ERP-Themen in Dolibarr. Ich selber habe leider nur rudimentäre adaptive Coding-Kenntnisse, und kann daher meine Ideen nicht umsetzen. Ich suche daher Mitstreiter, welche sehr gute Programmierkenntnisse haben und an der Umsetzung verschiedener Themen in Dolibarr mitwirken können. Das zu bauende Addon soll dann im Dolistore käuflich erworben werden können.
Soweit der Plan. Jetzt die Frage in die deutsche Community: Wer hat Zeit und Lust und Engagement und Durchhaltevermögen und Motivation mitzumachen?
Über Anregungen, Kritik, Hinweise oder Freiwilligenmeldungen würde ich mich sehr freuen! Ich bin motiviert und möchte unmittelbar loslegen, es brennt mir förmlich unter den Nägeln. Dolibarr gefällt mir in vielen Zügen besser als viele andere ERP-Bezahlsysteme, von daher ist es doch schön ein solches OpenSource-Projekt zu haben und zu pushen.
mir geht es ähnlich, auch ich benutze das dolibarr aktuell parallel und kann ihre Aussagen teilweise nachvollziehen. Ich würde allerdings vorschlagen, dass man eine Baustelle nach der anderen angeht, ein gesamt „Modul Deutsch“ trifft sonst wieder nur die Bedürfnisse von einigen wenigen. Und eigentlich noch viel wichtiger, warum in den Store? Es sollte doch ebenso möglich sein, die Änderungen in den Hauptzweig einfließen zu lassen, dann hat jeder, so wie Sie und ich aktuell auch, etwas davon. Wo drückt denn der Schuh aktuell am meisten, eventuell kann ich und die Forenmitglieder ja schon ein paar Tipps geben.
Falls wir zufällig die selben Anforderungen haben, wäre ja auch möglich, dass wir einen der „alten Hasen“ hier motivieren können, dass er die Änderungen für uns nicht Programmierer umsetzt und wir mit den Kosten halbe, halbe machen?
Hier finden Sie die „Probleme“, mit welchen ich mich aktuell beschäftige: Link
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Auflistung ist ebenfalls eine sinnvolle Erweiterung, grundlegend gibt es einige Dinge die man verbessern kann. Mir geht es vordergründig insgesamt um Funktionen, die entweder schon vorhanden sind aber nicht vollständig umgesetzt, oder welche in einem ordentlichen ERP-System vorhanden sein sollten - ohne es zu einem SAP erweitern zu wollen, aber doch mindestens 80% der Nutzer benötigen.
Mir geht es aber auch darum, die OpenSource-Software als solche zu behandeln und mit Freiwilligen die Arbeit zu erledigen, ansonsten könnte jeder einzelne sich einen Programmierer engagieren und alles erledigen lassen auf eigene Kosten - so funktioniert aber OpenSource nicht. Inwieweit man direkt an der Basis-Entwicklung mitwirken kann ich ebenfalls nicht sagen, da ich die Strukturen nicht kenne. Ich weiß nur, dass es ein französisches Team gibt. Vielleicht kann hierzu einer vom Verein seine Meinung mitteilen und mögliche Varianten nennen. Wenn es schon Freiwillige gibt, sollte man die Chance nutzen ;-). Egal an welcher Stelle im Code die Erweiterungen hinzugefügt werden, Hauptsache sie werden hinzugefügt!
Abschließend bleibt zu fragen: Welcher Programmierer möchte bzw. kann mitwirken und helfen, Dolibarr sinnvoll zu verbessern?
Als Anhang meine TOP3-Dinge, welche bei Installation standardmäßig vorhanden, auswählbar und funktionieren müssen:
Ausgabe eigener ODT-Dokumente als PDF (kein NORMALER Benutzer programmiert sich über PHP ein PDF!!!)
alle standardmäßig vorhandenen Felder aus allen Modulen müssen im ODT abrufbar sein
Option im Artikel: auf Lieferschein ausblenden (zB Versand oder Portokosten)
Alleine diese Top 3 würden den Nutzen des ERP um einige Prozent erhöhen und mindestens 80% der Nutzer ansprechen.
Die Hilfe und FAQ im Forum müsste ebenfalls deutlich erweitert werden, z.B. mit 100% funktionierenden Beispielen, welche sofort adaptiv umgesetzt werden können ohne erst zu lernen, wie die Hilfe überhaupt gemeint ist (typisches Problem wenn Programmierer zu ihrem eigenen Programm eine Hilfe schreiben, das versteht keiner )
Hallo,
erst mal freut mich von diener Initiative zu lesen. Ich würde aber auch sagen ein „deutsche“ Dolibarr braucht es nicht, abgesehen von einigen speziell deutschen ERP-Anforderungen, wie sie es ja auch als Extra-Module für andere Länder gibt.
Mir ging es mit Dolibarr als letztendliche ERP-Systemwahl ähnlich wie mit dir nach Durchprobieren mehrerer ERP-Systeme. Wobei in meinem Fall, neben dem Open Source die internationale Ausrichtung von Dolibarr auch in Entwicklungs- und Schwellenländer eine Rolle spielte. Mein Resumée nach zwei-drei Jahren Dolibarr: Als Anwendung hat seine Stärken und Schwächen wie alle ERP-Systeme, ist abe ingesamt miene erste Wahl geworden. Es sieht nicht so schick aus wie andere ERP-Systeme· kann aber genauso viel und oft auch mehr.
Ein großes Manko bei Dolibarr ist die Dokumentation. Sie ist oft nicht nur sehr technisch (von Programmierern für Programmierer) sondern in vielen Fällen einfach nicht vorhanden. Ich habe bis heute nicht begriffen wie eigentlich wichtigen Module wie DAV zu Kommunikation mit Drittprogrammen und Webseiten erstellen funktionieren soll. Die vorhandenen Erklärungen dazu sind mehr als dürftig und es gibt auch leider kleine Community, die einem da offene Fragen beantwortet. Ein anderes großes Manko ist für mich der Dolistore, wo ich Zusatzmodule nur als „Katze im Sack“ kaufen kann. Auch da habe ich schon einige enttäuschende Käufe gehabt,.
Damit kommt man zu deinem Punkt des selbst programmieren. In der Open Source Welt leben die Programmierer ja auch nicht allein von einem Dankeschön. Sie haben in der Regel nur zwei Motive sich ans coden im größeren Stil zu machen: Entweder sie wollen auf auf potentiellen Auftraggebern oder Arbeitgebern auf sich aufmerksam machen oder sie erhalten direkt ein Bezahlung für Ihre Arbeit.
Dolibarr wurde ursprünglich von der französischen Regierung finanziert um Startups eine ERP-Tool in die Hand zu geben. Diesen Ansatz könnte man auch in Deutschland verfolgen. In der kommenden Post-Corona-Zeit und Klimawandelzeuit mag es dazu vielleicht ja auch einige Förderungen geben, denn ein ERP-System fördert ja auch per se eine Reduzierung von analogen Kommunikationswegen.
Ich selbst bin derzeit dabei meinen internationalen Partnern Dolibarr als gemeinsames Verwaltungstool unserer Projekte vorzuschlagen, eben weil es auch viele Reisen für Monitoring & Controlling ersparen kann. Aber ich muss auhc einsehen, dasss das nciht so einfach ist. Aus menschlicher Sicht als „Gewohnheitstier“. Jeder hat inzwischen seine „Lieblinge“ zum Abrechnen seiner Geschäfte und ein Tool wie Dolibarr erschlägt die meisten Otto-Normal-Nutzer in seiner Komplexität. - ERP-Systeme sind per se ohne Einführung kaum nutzbar. Hier sind wir wieder an dem Punkt der mangelnden Hilfe bei Dolibarr. -
Es gibt bei Dolibarr 11 im Core inzwischen ja auch ein Modul im Module zu entwickeln. Aber leider auch da Null Erklärug wie.
Ich denke also es bracucht für eine „deutsche“ Dolibarr erst mal weniger neuen Code denn mehr Hilfetexte um besser zu verstehende was und wier mit dem bestehenden Dolibarr alles gemacht werden kann.
Vielen Dank für die Nachricht. Da sind wir absolut zu 99% auf einer Wellenlänge. Ich möchte ebenfalls das Vorhandene zunächst zu 100% in der Praxis umsetzen. Meines Erachtens sollte das im Sinne aller Nutzer sein, da sich die Einrichtung und Verwendung (Usability) durch den Benutzer verbessert. Je besser das Gesamterlebnis ist, umso mehr Verbreitung findet eine Software. Wie kommt man an die verantwortlichen Entwickler heran, hat jemand Kontakt? Es wäre schön, wenn ein verantwortliches Mitglied des deutschen Vereins hierbei helfen könnte.
Mit „Germanized“ ist kein Ausschluss anderer Nutzer weltweit gemeint. Mit der integrierten Übersetzung sollte eine weltweite Nutzung möglich sein. Natürlich wäre es aber schön, nationale Dinge wie Datev-Export, deutsches Recht (HGB, Steuerrecht) etc. zu integrieren um 100% rechtskonform zu sein - das schaft Sicherheit bei der langfristigen Verwendung.
Haben Sie Erfahrung im Programmieren, ChoY?
Auch Entwickler müssen sich zunächst Reputation und Erfahrung aneignen, warum also nicht im OpenSource-Bereich? Nur mit Engagement - egal in welcher professionellen Beziehung - kann man sich seine Lorbeeren verdienen. Und über die spätere Verfügbarkeit im Dolistore für Betrag X kann man die Entwicklung auch gegenfinanzieren, nur muss zunächst investiert werden.
Ja ich habe Programmiererfahrung, aber praktiziere es schon eine Weile nicht mehr. Weiß aber immerhin wie Dolivarr technisch läuft. - Und Ja ich kenne Entwickler die „dolibarr“ könnten (PHP Code), deutsche nicht speziell für Dolibarr, aus anderen Ländern aber schon.
Nein. ich glaube kaum, dass sich Entwickler finden, die für eine Appel und Ei oder nich weniger gute Arbeit leisten. Dazu sind sie am Markt zu sehr gefragt. Das praktikabelste ist, erst mal eine Auftrag an sie klar zu formulieren und dann mit ihnen den Umfang der Arbeit abschätzen und dann über Bezahlung wie auch immer zu verhandeln. - Nur eines muss dir dabei klar sein: Open Source heißt sein Wissen teilen, aber heißt nicht seinen Lebensunterhalt daraus teilen. Da gilt wie überall: Nichts im Leben ist umsonst, nur Corona, und die kostet das Leben. In diesem Sinne beste Wünsche zur Gesundheit Für direkte Rückfragen bon ich über mein Profil hier erreichbar.
Hmm, schade – hier ist es auch sehr ruhig geworden. Dabei wäre doch hier ein weiterer Austausch sicher nötig. Ich selbst nutze Dolibarr auch schon eine Weile und es ist mir bisher kein besseres in der Preisklasse untergekommen. und ich habe da schon etliche ERPs durchprobiert. Das mit der Dokumentation sehe ich genauso, aber da braucht es ja Mithilfe und da denke ich, wenn jeder nur ein wenig mithilft, kann das gut was werden. Ich selbst bin im Übersetzungsteam und habe da etliches gemacht, was andere liegenlassen haben. Dort ist es jedoch auch so – es wird übersetzt und selbst bei 100% gibt es kein review, obwohl sich dort 3 Leute registriert haben. Und dann wird es schwierig mit der Usability. Hab schon nachgefragt, jedoch noch keine Antwort.
Ähnlich auf der Entwicklerseite. Hier findet man eine gute Übersicht über die Rollen und wo Hilfe gebaucht wird: https://wiki.dolibarr.org/index.php?title=Dolibarr_Project#Other_roles_on_Dolibarr_project
Das Dumme ist nur, wenn man mal bei DoliStore schaut, dass dort keine Hilfe benötigt wird. Das wundert mich wirklich, denn der Store ist nicht wirklich gut – habe auch schon einige Module umsonst, aber für ne Menge Geld, gekauft.
Was ich eigentlich am meisten vermisse bis jetzt sind eine vernünftige Dokumenten-Gestaltung à la WYSIWYG, eine vernünftige Anbindung der Kontakte/Kalender via carddav/caldav und zu guter Letzt ein Jahresabschluss. Beim Jahresabschluss kapier ich nicht, wieso das nicht gehen soll – hat das von euch schon einmal jemand hinbekommen? Ich habe bei der Übersetzung für Version 13 das Wort übersetzt, finde es aber nirgendwo im Programm.
Die Frage, die sich mir nun stellt ist, wenn wir hier in die ähnliche Richtung denken, wie bekommen wir dann unsere Gedanken/Anstrengungen so fokussiert, dass etwas Gescheites dabei entseht?
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und ich habe da schon etliche ERPs durchprobiert. Das mit der Dokumentation sehe ich genauso, aber da braucht es ja Mithilfe und da denke ich, wenn jeder nur ein wenig mithilft, kann das gut was werden. Ich selbst bin im Übersetzungsteam und habe da etliches gemacht, was andere liegenlassen haben. Dort ist es jedoch auch so – es wird übersetzt und selbst bei 100% gibt es kein review, obwohl sich dort 3 Leute registriert haben. Und dann wird es schwierig mit der Usability. Hab schon nachgefragt, jedoch noch keine Antwort.
